Interessengemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer diskutiert den Entwurf des Landesjagdgesetzes Rheinland-Pfalz

Hubschrauberspritzung an der Terrassenmosel rechtens

Koblenz. Erleichtert haben die Winzer an der Terrassenmosel auf die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Koblenz reagiert, den Eilantrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gegen die vom Land Rheinland-Pfalz erteilte Genehmigung für Hubschrauberspritzungen im Vorkommensgebiet des Moselapollofalters vorerst abzuweisen. Das gerichtliche Vorgehen hatte in den letzten Wochen zu großer Unruhe bei den Winzern geführt, die durch ein mögliches Verbot den Weinbau vor allem in den Steillagen in großer Gefahr sahen. Ohne die alternativlose Bekämpfung von Pilzerkrankungen im Weinbau aus der Luft wäre die weitere Bewirtschaftung der steilen Terrassenweinberge entlang der Mosel wohl unmöglich geworden. Durch die Entscheidung der Koblenzer Richter sehen sich die Winzer in ihrem Tun bestätigt.

Der Gesetzgeber sieht zum Schutz von Natur und Mensch enge Vorgaben vor, unter welchen Bedingungen Pflanzenschutzmittel aus der Luft ausgebracht werden dürfen. Die Entscheidung des Gerichts belegt nun, dass bei den Hubschrauberspritzungen im Steillagenweinbau an der Mosel die Winzer und das Land sämtliche Vorgaben einhalten. Weinbaupräsident Walter Clüsserath zeigte sich daher in einer ersten Stellungnahme zufrieden: „Wir Winzer sind keine Umweltsünder, im Gegenteil. Ohne die Leistung des Berufsstands gäbe es die einzigartige Biodiversität in den Weinbausteillagen nicht.“

Der Weinbauverband Mosel und der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau haben sich zusammen mit den Partnern aus Politik und Verwaltung für die Interessen der Winzer eingesetzt, die durch ihre Arbeit einen unschätzbaren Beitrag zum Erhalt der einzigartigen Kulturlandschaft leisten.

Clüsserath dankte daher ausdrücklich der rheinland-pfälzischen Weinbauministerin Daniela Schmitt und den Fachleuten im Ministerium, der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) als Genehmigungsbehörde sowie den Dienstleistungszentren Ländlicher Raum (DLR) als Fachbehörden für ihren Einsatz im Zuge des Eilantrags der DUH: „Der Berufsstand hat seitens des Landes hier starken Rückhalt erfahren – dank ihnen gibt es nun, zumindest vorerst, Rechtssicherheit für den Erhalt unseres traditionelles Weinbaus in den Steillagen.“
Ob die Klägerin ein Rechtsmittel gegen die Entscheidung einlegen wird, ist derzeit unklar.

Landwirte und Jäger arbeiten Hand in Hand für den Schutz des Jungwilds

Katzwinkel. Nach der Trockenphase steht die Fortsetzung der Wiesenmahd bevor. Der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz (LJV) und der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau (BWV) informierten im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz auf dem Berghof der Familie Reif in Katzwinkel (Vulkaneifelkreis) darüber, wie Jungwild während der Mäharbeiten geschützt werden kann. Die Mahd fällt in die Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere – insbesondere der Rehe. Um zu verhindern, dass Rehkitze durch Mähwerke verletzt oder getötet werden, arbeiten Jäger und Landwirte eng zusammen.

„Der Schutz von Wildtieren liegt sowohl im Interesse der Jäger als auch der Landwirte. Umso mehr freut es mich, dass beide Gruppen so kooperativ und verantwortungsbewusst handeln, um die Tiere bestmöglich zu schützen“, betonte Marco Weber, Präsident des BWV. Der Bauern- und Winzerverband arbeite intensiv mit Jägern und Jagdgenossenschaften zusammen, um die Zahl verletzter oder getöteter Jungtiere kontinuierlich zu senken. Allein im vergangenen Jahr hätten in Rheinland-Pfalz über 7.000 Rehkitze sowie zahlreiche andere Wildtiere, vor allem durch effektive Drohneneinsätze, gerettet werden können – eine Erfolgsgeschichte, die im Sinne des Tierschutzes fortgeführt werde.

Christoph Hildebrandt, Wildmeister und Leiter der Landesjagdschule, ergänzte, dass der Landesjagdverband regelmäßig zu gemeinsamen Rettungsaktionen aufrufe und das partnerschaftliche Miteinander zwischen Landwirten und Jägern ausdrücklich begrüße. Auch lokale Tierschutzgruppen engagierten sich zunehmend beim Kitzschutz. Die technische Entwicklung habe den Schutz der Jungtiere deutlich effektiver gemacht – insbesondere durch den Einsatz moderner Drohnentechnik, die mittlerweile eine zentrale Rolle einnehme.

Der Kreisjagdvorsitzende des Vulkaneifelkreises, Peter Kocks, hob das freiwillige Engagement der Jäger hervor: „Wir betreiben Hege und Pflege. Daher haben wir bereits vier Drohnen angeschafft, benötigen aber dringend weitere. Ich freue mich über jede Spende, die die Anschaffung zusätzlicher Drohnen ermöglicht.“

Der gastgebende Landwirt Sebastian Reif berichtete über den erheblichen Aufwand, der hinter den Kitzrettungsaktionen stecke: „100 Hektar Wiesen während einer ‚Regenpause‘ zu mähen, erfordert eine punktgenaue Überprüfung der Flächen durch erfahrene Drohnenpiloten. Nicht jedes Jahr haben wir stabiles Wetter. Grundlage für den Erfolg ist eine gute und effektive Kommunikation mit der ortsansässigen Jägerschaft.“ Reif bedankte sich bei den Jagdpächtern für ihre Kooperationsbereitschaft.

Landwirt David Pürling aus Kelberg stellte zudem ein innovatives Kitzschutzgerät vor. Er setze an seinem Schneidwerk auf zehn Meter Breite, ausklappbare Infrarotsensoren ein. Damit könne er Wildtiere in den Wiesen zuverlässig orten und sei dadurch unabhängig von externen Drohneneinsätzen. Das Gerät werde von der Firma Pöttinger angeboten und vom Land Rheinland-Pfalz mit 40 Prozent gefördert. Seines Wissens sei Pürlings Betrieb der erste im Vulkaneifelkreis, der diese Infrarottechnik einsetze.

Im Rahmen der Pressekonferenz demonstrierten sowohl die Jäger als auch David Pürling ihre Schutzmaßnahmen.

Eine repräsentative Umfrage der Deutschen Wildtierrettung und des Deutschen Jagdverbands aus dem Jahr 2023 belegt den Erfolg dieser Methoden: Im Schnitt konnte auf je zehn Hektar abgesuchter Fläche jeweils ein Rehkitz entdeckt werden. Von 100 Rehkitzen konnten durchschnittlich über 97 Tiere gerettet werden – ein deutlicher Beleg für die hohe Wirksamkeit der Drohneneinsätze.

Beide Verbände verweisen abschließend auf die vom LJV veröffentlichte Handlungsempfehlung zur Jungwildrettung. Diese kann hier heruntergeladen werden.

Bauern wütend auf Preissenkungsankündigung der Discounter

Koblenz. Lidl und Aldi wollen Preise auf Lebensmittel senken. Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Marco Weber, ist wütend: „Die heimische Landwirtschaft produziert gesunde und qualitativ sehr hochwertige Lebensmittel und darüber hinaus erneuerbaren und umweltfreundlichen Strom und Gas. Die Landwirtschaft pflegt die wunderschöne Kulturlandschaft und setzt umweltschonende Maßnahmen um. Das kostet Geld! Ein landwirtschaftlicher und weinbaulicher Familienbetrieb muss investieren und selbstverständlich auch die Familie ernähren. In Politik und Gesellschaft wird darüber hinaus über eine deutliche Anhebung des Mindestlohns diskutiert, während die führenden Discounter Deutschlands nun die Preise für Nahrungsmittel senken wollen.“

Weber macht die Verlogenheit der angekündigten Preissenkung wütend. „Die Preissenkung geht mit Sicherheit zu Lasten der Erzeuger, was zu einem weiteren Strukturwandel führen wird, der gesellschaftlich ebenfalls nicht gewollt ist. Die Discounter betreiben puren Populismus auf dem Rücken der Bauern- und Winzerfamilien. Sie sollten ihr Verhalten überdenken und ihrer Verantwortungen für die landwirtschaftlichen Strukturen in Deutschland bewusst sein. Die Ankündigung der Discounter ist inakzeptabel. Die vier großen Lebensmittelkonzerne beherrschen 85 Prozent des deutschen Lebensmittelmarktes und sie nutzen das schamlos aus“, macht der BWV-Präsident klar. Das Kartellamt sehe dabei meist tatenlos zu. Es müsse aber endlich gegen eine solche Marktmacht vorgegangen werden.

Fit mit Milch – Der perfekte Mix für einen aktiven Lebensstil

Koblenz. Am 1. Juni findet der Weltmilchtag statt – ein besonderer Anlass, um die Vielfalt des hochwertigen Grundnahrungsmittels Milch zu würdigen. Milch und Milchprodukte bieten zahlreiche Vorteile für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden.

Die Milchwirtschaftliche Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz-Saar (milag) lädt zu zwei besonderen Terminen mit köstlichen Milchprodukten ein. Unter dem Motto „Fit mit Milch – Der perfekte Mix für einen aktiven Lebensstil“ präsentiert die milag, wie die natürliche Eiweißquelle Milch den Alltag bereichern kann. Aktuelle Studien zeigen, dass sowohl die Lebensqualität als auch die Lebenserwartung erhöht werden können, wenn man sportliche Aktivitäten mit einer eiweißreichen Ernährung kombiniert. Milchprodukte sind natürliche Eiweißquellen und lassen sich durch ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten hervorragend in einen sportlichen Alltag integrieren.

Deshalb veranstaltet die SPVGG Sötern mit ihrer Abteilung Kinderturnen am Samstag, den 31. Mai 2025, in der Mehrzweckhalle in 66625 Sötern, Auf der Hub, im Saarland einen Spiele-Sport-Nachmittag von 14 bis 17 Uhr. Am Sonntag, den 01. Juni 2025, findet im Waldstadion in 54411 Hermeskeil in Rheinland-Pfalz von 11 bis 17 Uhr ein kunterbunter Sportnachmittag statt. Ausrichter sind der Turnverein Hermeskeil 1911 (TVH), der Hermeskeiler Sportverein (HSV) und der Karnevalsverein RuckZuck. Offizielle Vertretungen sind um 13 Uhr eingeladen. Bei schlechtem Wetter wird die Veranstaltung in die Hochwaldhalle, Schulstraße in 54411 Hermeskeil, verlegt.

An beiden Tagen informiert die milag interessierte Verbraucher darüber, wie wichtig Milchprodukte in unserer Ernährung sind und welche Milchprodukte sich besonders dafür eignen Muskelmasse aufzubauen bzw. zu erhalten. Praktisch umgesetzt wird die Theorie mit frischen Milchshakes. Weitere Highlights sind der Besuch der rheinland-pfälzischen Milchkönigin Anne und ein Gewinnspiel. Besucher können sich in Sötern und/oder in Hermeskeil selbst überzeugen.

Gäste können sich live überzeugen, wie einfach es ist, Milchprodukte in einen aktiven, gesunden Lebensstil zu integrieren!

Ausführliche Informationen sind unter dem Link https://www.milag.net/weltmilchtag2025 zu finden.

Bäuerlicher Berufsstand übergibt Erklärung an Umweltminister

Orscholz. Während der Umweltministerkonferenz am vergangenen Donnerstag im saarländischen Orscholz übergaben Vertreter des bäuerlichen Berufsstandes mit ca. 100 Bäuerinnen und Bauern den Bundes- und Landesumweltministern eine Erklärung zu den Schwerpunkten Naturwiederherstellung und Wolfspolitik. Die Vorsitzende der Umweltministerkonferenz und saarländische Umweltministerin Petra Berg und Bundesstaatsekretär Jochen Flasbarth nahmen die Erklärung stellvertretend für alle Landesumweltminister entgegen. Eine Delegation des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, unter der Leitung von Vizepräsident Stefan Fiedler und Weinbaupräsident Walter Clüsserath, begleitete die Kundgebung und unterstützte die saarländischen Berufskollegen.

In seiner Begrüßung machte der Präsident des Saarländischen Bauernverbandes, Peter Hoffmann, klar, dass die Umsetzung der Naturwiederherstellungsverordnung zu einer großen Belastung für die landwirtschaftlichen und weinbaulichen Betriebe in Deutschland werden könne. Auch die Zunahme der Wolfspopulationen würde die Weidetierhalter mittelfristig zum Ausstieg aus der Produktion bewegen. Dies hätte schwerwiegende Folgen für die Biodiversität des Grünlandes. „Wir wollen im Saarland keine Wölfe“, betonte Hoffmann.

Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd, Eberhard Hartelt, erklärte, dass sich der Wolf durch einen Herdenschutzzaun nicht beeindrucken lasse. Hinzu komme die Nachweis-Bürokratie im Falle eines Wolfsrisses und das Damoklesschwert unberechenbarer Wolfsangriffe. All das werde zum Rückzug der Weidetierhaltung führen. „Dabei soll das Grünland erhalten bleiben. Wie denn sonst, wenn die Tierhalter nicht mehr da sein werden?“ stellte Hartelt die begründete Frage. Das Schutzniveau des Wolfs müsse nun endlich in der FFH-Richtlinie in einen geringeren Schutzstatus abgeändert werden. Ein guter Erhaltungszustand sei längst erreicht. Weiterhin müssten auffällige Wölfe endlich gerichtsfest entnommen werden können. Der aktuelle Zustand, dass Kleinverbände die berechtigte Entnahme eines reißenden Wolfes gerichtlich verhindern könne, müsse beseitigt werden, machte Hartelt klar.

Der Umweltreferent des Deutschen Bauernverbandes, Steffen Pingen, erläuterte die Gefahren durch die EU-Wiederherstellungsverordnung. Die Auswirkungen bzw. Folgen der Wiederherstellungsverordnung seien nicht eindeutig vorhersehbar, weil eine „Wiederherstellung“ nicht klar definiert sei. Die Wiederherstellungsverordnung umfasse mehrere Bereiche, so das Wiederherstellen verschiedener Lebensraumtypen, den FFH-Lebensraum, das Herstellen von Ökosystemen, die Renaturierung von Mooren und die Beachtung der Entwicklung von Feldvögeln bzw. Grünlandschmetterlingen. Ziel der Wiederherstellungsverordnung sei das Einleiten eines positiven Entwicklungstrends. Der Einfluss des Klimawandels oder räuberischer Tiere werde dabei nicht berücksichtigt. Pingen sieht aber ein Problem darin, dass die Landwirte nicht alle Entwicklungen beeinflussen könnten, womöglich aber zur Verantwortung gezogen würden.

Bis September 2026 müssten Bund und Länder einen Naturwiederherstellungsplan bei der EU einreichen. Die Bauernverbände müssten bei der Ausarbeitung der Pläne auf Augenhöhe eingebunden werden, forderte Pingen. Die weitere Ausweisung von Schutzgebieten und die Ausweitung ordnungsrechtlicher Vorgaben müssen verhindert werden. Das geplante Natur-Flächen-Gesetz soll die Naturwiederherstellungsverordnung umsetzen. Dabei dürfe es nicht zu einem Vorkaufsrecht für Naturschutzorganisationen kommen. Vielmehr müsse der Schwerpunkt auf Kooperation und Finanzierung freiwilliger Leistungen zusammen mit der Landwirtschaft gelegt werden. Es sei wichtig, Finanzmittel im Natur-Flächen-Gesetz verbindlich festzulegen.

Die Vorsitzende der Umweltministerkonferenz und saarländische Umweltministerin Petra Berg betonte, dass bei der Umsetzung der Naturwiederherstellungsverordnung der Austausch mit der Landwirtschaft unerlässlich sei. Es dürfe keine weitere Bürokratie und keine weiteren Auflagen geben. Außerdem dürften keine weiteren Schutzgebiete ausgewiesen werden. Vielmehr müssten bereits bestehende Schutzflächen kartiert und aufgewertet werden. Die Landwirtschaft sei ein existenzieller Pfeiler Deutschlands. Hinsichtlich der Wolfproblematik stellte Berg fest, dass der Schutzstatus des Wolfes herabgesetzt werden müsse. Obwohl der Wolf im Saarland noch kein Problem sei, sei das gesamte Bundesland bereits Präventionsgebiet.

Der Staatssekretär des Bundesumweltministeriums Jochen Flasbarth zeigte sich gesprächsbereit. Die europäische Abstufung des Schutzstatus des Wolfes werde in deutsches Recht übertragen. Das Bundesjagdgesetz und auch das Bundesnaturschutzgesetz würden entsprechend geändert werden. Die Wiederherstellungsverordnung der EU verlange eine Datenbereitstellung bis zum Sommer 2026. Die Verordnung beruhe auf Freiwilligkeit. Dies sei im Rechtstext der Verordnung festgelegt. Schließlich sei die Ernährungssicherheit auch Grundlage der Wiederherstellungsverordnung.

Landwirtschafts- und Umweltminister von Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Till Backhaus, machte in seiner Ansprache deutlich, dass die Erzeugung von Lebensmitteln systemrelevant sei. Die Landwirte würden dringend mehr Rechtssicherheit und Gerichtsfestigkeit gegenüber der Wolfsbedrohung benötigen. Auch er setze sich für eine Anpassung der FFH-Richtlinie und einen geringeren Schutzstatus des Wolfs in dieser Richtlinie ein. Anschließend müsse das Bundesnaturschutzgesetz angepasst werden. Auch das Naturwiederherstellungsgesetz könne nur in Partnerschaft mit der Landwirtschaft umgesetzt werden. Er empfahl dem Deutschen Bauernverband, darzulegen, was die Landwirtschaft umsetzen wolle und könne und welche finanziellen Mittel dafür notwendig seien.

Über das Natur-Flächen-Gesetz müssten Ausgleichsmaßnahmen geregelt werden. Hierzu gehörten auch die Aufwertung ökologisch bewirtschafteter Flächen und die Einführung eines deutschlandweiten Ökokontos für die Betriebe, machte Backhaus deutlich.

Der sächsische Umwelt- und Landwirtschaftsminister Georg-Ludwig von Breitenbuch brach eine Lanze für die Regulierung des Wolfsbestandes. Die Weidetierhaltung sei in einigen Regionen Sachsens von den Wölfen akut bedroht. Dabei finanziere das Land Wolfsschutzzäune zu 100 Prozent. Jährlich erhöhe sich der Wolfsbestand um 30 Prozent: „Ein effektives Wolfs-Bestandsmanagement muss nun eingeführt werden“. Das Naturwiderherstellungsgesetz, so von Breitenbuch, müsse die Bedürfnisse der Eigentümer berücksichtigen.

Der Umweltminister Thüringens, Tilo Kummer, erklärte, dass sich die Wolfsrisse deutlich erhöht hätten. Die Gesellschaft habe aber auch eine Verantwortung für den Erhalt der Bergwiesen und der Grünlandflächen. Die landwirtschaftliche Bewirtschaftung dürfe nicht bedroht werden. Die betrachteten Gebiete könnten aber nicht wolfssicher gemacht werden. Es sei an der Zeit, dass der Wolf wieder Respekt vor landwirtschaftlichen Tieren erhielte.

Der Präsident des saarländischen Bauernverbandes, Peter Hoffmann, zeigte sich am Ende der Kundgebung zuversichtlich über die weiteren politischen Schritte in Bezug auf die Wolfsregulierung und die Umsetzung der Naturwiederherstellungsverordnung. Der Berufsstand werde im Gespräch mit der Politik bleiben.

Die Inhalte der berufsständischen Erklärung können hier eingesehen werden.

Ausnahmen vom Sonn- und Feiertagsfahrverbot

Koblenz. Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau weist auf die vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau erteilten allgemeinen Ausnahmegenehmigung vom Sonn- und Feiertagsfahrverbot anlässlich der Getreide-, Mais- und Ölsaatenernte sowie der Weintraubenlese hin. Diese gelten im Einzelnen für nachfolgende Zeiträume:

  • Getreide- und Rapsernte in der Zeit vom 02.07.2025 bis zum 10.09.2025
  • Weintraubenlese einschließlich des damit unmittelbar verbundenen Transportes von frisch gekeltertem Traubenmost und Maisernte in der Zeit vom 20.08.2025 bis zum 12.11.2025
  • für die sonstige Ölsaatenernte in der Zeit vom 06.08.2025 bis zum 17.09.2025

Landesjagdgesetz Rheinland-Pfalz: IGJG kritisiert Zeitplan des Umweltministeriums

Koblenz. Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat Mitte Mai den Entwurf zur Änderung des rheinland-pfälzischen Landesjagdgesetzes vorgelegt. Dieser 130 Seiten starke Entwurf wurde am 15. Mai 2025 in erster Lesung im Landtag behandelt und an den federführenden Umweltausschuss überwiesen. Der ambitionierte Zeitplan sieht vor, dass bereits Anfang Juni eine Expertenanhörung zum Landesjagdgesetz stattfinden soll, damit Anfang Juli 2025 der notwendige Beschluss des Landtages über die Änderung des Landesjagdgesetzes erfolgen kann. Damit wäre das Landesjagdgesetz Rheinland-Pfalz nach über zweijähriger intensiver Diskussion noch vor der Sommerpause verabschiedet und damit ein vorläufiger Schlusspunkt unter die teilweise hitzige Diskussion gesetzt.

Der Vorsitzender der Interessengemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer, Josef Schwan, hat sich in einer Stellungnahme gegenüber der zuständigen Staatsministerin Katrin Eder ausdrücklich gegen diesen ambitionierten Zeitplan gewandt. Er kritisierte vor allem, dass der Interessengemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer (IGJG) keine sachgerechte Möglichkeit gegeben wird, den Entwurf und die weitreichenden Neuerungen und Auswirkungen auf die Grundeigentümer und Jagdrechtsinhaber wie es notwendig wäre zu diskutieren und die Mitglieder und die ehrenamtlichen Gremien in die Diskussion einzubeziehen.

Der aktuelle Gesetzentwurf vom 09.05.2025 steht auf der Homepage des BWV zum Download zur Verfügung.

Frühjahrstrockenheit setzt Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz unter Druck

Koblenz. Der März 2025 war in Rheinland-Pfalz außergewöhnlich mild – mit einer Durchschnittstemperatur von 7,1°C lag er fast drei Grad über dem langjährigen Mittel von 4,2°C. Auch im April setzte sich dieser Trend mit ebenfalls rund drei Grad über dem langjährigen Klimawert fort. Beide Monate zusammen verzeichneten zudem lediglich 50 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, was einem Defizit von über 70 Litern gegenüber den üblichen Mengen entspricht.

Die Kombination aus anhaltender Trockenheit und überdurchschnittlichen Temperaturen stellt die Landwirtschaft in Südwestdeutschland vor massive Herausforderungen.

In den westlichen Mittelgebirgen hat die Trockenheit zu einer deutlichen Austrocknung der oberen Bodenschichten geführt. Für die landwirtschaftlichen Betriebe bedeutet dies einen äußerst schwierigen Start in die Anbausaison. In vielen Regionen fehlt die notwendige Bodenfeuchte, um Sommerfrüchte wie Mais oder Zuckerrüben erfolgreich auszusäen.

Auch bereits im Herbst ausgebrachte Kulturen wie Winterweizen und Winterraps leiden zunehmend unter Trockenstress, was zu Wachstumsverzögerungen führt und voraussichtlich spürbare Ertragseinbußen nach sich ziehen wird, sollte es im Laufe des Monats Mai keine Niederschläge mehr geben. Noch können Wachstumsrückstände kompensiert werden. Positiv sehen die Betriebe den geringen Krankheitsdruck. In feuchten Jahren sind die Pilzinfektionen in den landwirtschaftlichen Kulturen deutlich höher.

Kurzfristige Wetterprognosen geben keinen Grund zur Entwarnung. Nennenswerte Niederschläge sind derzeit nicht in Sicht, eine unbeständige Witterung ist erst in der letzten Maiwoche möglich.

Sprühdrohnen revolutionieren den Steillagenweinbau an Mosel, Ahr, Nahe und Mittelrhein

Koblenz. Mit dem gezielten Einsatz von Sprühdrohnen erleben die traditionsreichen Steillagenweinberge an Mosel, Ahr, Nahe und Mittelrhein eine technische Revolution. Was bislang mühsam per Hand oder aufwändig mit dem Hubschrauber erledigt wurde, sollen nun hochmoderne Drohnen übernehmen – effizient, präzise, sicher und umweltschonend.

„Die Möglichkeit der Nutzung von Sprühdrohnen im Steillagenweinbau ist ein Meilenstein für unsere Winzerinnen und Winzer, doch für echte Praxistauglichkeit braucht es dringend Vereinfachungen bei der Zulassung und einen Abbau der Bürokratie. Wir begrüßen ausdrücklich, dass eine langjährige Forderung unseres Verbandes in den Koalitionsverhandlungen aufgegriffen und im Koalitionsvertrag von Union und SPD festgelegt wurde. Diese muss nun zeitnah auch umgesetzt werden“, erklärt Marco Weber, Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau (BWV) und Mitglied des Landtags.

Präzision und Umweltschutz im Fokus

Die Vorteile der Drohnentechnologie sind vielfältig: Dank GPS-gesteuerter Flugrouten und moderner Sensorik können Pflanzenschutzmittel und Dünger autonom, punktgenau und sparsam ausgebracht werden. Die Drohnen arbeiten leiser als Hubschrauber, verursachen keine Bodenverdichtung und ermöglichen auch in schwer zugänglichen Steillagen einen sicheren und wirtschaftlichen Pflanzenschutz. Walter Clüsserath, Präsident des Weinbauverbandes Mosel betont mit Nachdruck, dass die Sprühdrohne dem Steillagenweinbau eine echte Perspektive biete: „Sie kann den Fortbestand unserer einzigartigen Kulturlandschaft sichern und die Winzer spürbar unterstützen.“

Verband setzt sich für Berufsstand ein

Der BWV Rheinland-Nassau hat sich in den vergangenen Jahren intensiv für die Zulassung und Förderung moderner Sprühdrohnen eingesetzt und dabei bereits tatkräftige Unterstützung seitens des Weinbauministeriums in Mainz und der Dienstleistungszentren Ländlicher Raum erfahren. Marco Weber lobt besonders die engagierte Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Verbandes im Schulterschluss mit den Fachabteilungen des Landes: „Ohne unser beharrliches Engagement wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen. Ihr Einsatz für die Belange der Winzerfamilien verdient höchste Anerkennung. Daran gilt es auch in Zukunft anzuknüpfen und als Team weiterhin gemeinsam an einem Strang zu ziehen.“

Politischer Dialog für die Zukunft

Um die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern, plant der Verband in den kommenden Monaten Gespräche mit Bundestagsabgeordneten aus Regierung und Opposition. Ziel ist es, die Interessen der Winzer und Landwirte im Dialog mit den Bundesministerien für Landwirtschaft und Umwelt sowie den rheinland-pfälzischen Landesministern nachhaltig zu vertreten. „Wir werden uns weiterhin mit Nachdruck für den Berufsstand einsetzen und den konstruktiven Austausch mit der Politik suchen“, so Weber. Ein erstes Gespräch hat mit Dr. Marlon Bröhr (CDU) bereits stattgefunden. Demnächst begrüßt der BWV den neuen Bundestagsabgeordneten Julian Joswig (Grüne) aus Boppard-Bad Salzig im Verbandshaus in Koblenz.

Mit der Übernahme der Verbandsforderung zur praxistauglichen Sprühdrohnen-Nutzung ist ein wichtiger Schritt für den Steillagenweinbau gemacht. Die Technologie bietet den Winzern an Mosel, Ahr, Nahe und Mittelrhein neue Perspektiven – für Wirtschaftlichkeit, Umweltschutz und den Erhalt unserer einzigartigen Kulturlandschaft.