Koblenz. Lidl und Aldi wollen Preise auf Lebensmittel senken. Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Marco Weber, ist wütend: „Die heimische Landwirtschaft produziert gesunde und qualitativ sehr hochwertige Lebensmittel und darüber hinaus erneuerbaren und umweltfreundlichen Strom und Gas. Die Landwirtschaft pflegt die wunderschöne Kulturlandschaft und setzt umweltschonende Maßnahmen um. Das kostet Geld! Ein landwirtschaftlicher und weinbaulicher Familienbetrieb muss investieren und selbstverständlich auch die Familie ernähren. In Politik und Gesellschaft wird darüber hinaus über eine deutliche Anhebung des Mindestlohns diskutiert, während die führenden Discounter Deutschlands nun die Preise für Nahrungsmittel senken wollen.“
Weber macht die Verlogenheit der angekündigten Preissenkung wütend. „Die Preissenkung geht mit Sicherheit zu Lasten der Erzeuger, was zu einem weiteren Strukturwandel führen wird, der gesellschaftlich ebenfalls nicht gewollt ist. Die Discounter betreiben puren Populismus auf dem Rücken der Bauern- und Winzerfamilien. Sie sollten ihr Verhalten überdenken und ihrer Verantwortungen für die landwirtschaftlichen Strukturen in Deutschland bewusst sein. Die Ankündigung der Discounter ist inakzeptabel. Die vier großen Lebensmittelkonzerne beherrschen 85 Prozent des deutschen Lebensmittelmarktes und sie nutzen das schamlos aus“, macht der BWV-Präsident klar. Das Kartellamt sehe dabei meist tatenlos zu. Es müsse aber endlich gegen eine solche Marktmacht vorgegangen werden.