ASP Update: Geänderte Restriktionszone auch in RLP

Der Fund von zwei neuen Wildschweinkadavern in Hessen, die mit der Afrikanischen Schweinpest (ASP) infiziert sind, verändert den Zuschnitt der Restriktionszone und die in Hessen liegende Kernzone. Vom veränderten Zuschnitt ist auch rheinland-pfälzische Landkreis Mainz-Bingen betroffen, auch wenn in Rheinland-Pfalz nach wie vor kein infiziertes Wildschwein gefunden wurde.

Das Suchgebiet rund um den Fundort, die sogenannte Restriktionszone, ändert sich und schiebt sich in Richtung Süden. Das teilte die Kreisverwaltung Mainz-Bingen am Mittwochabend in einem Schreiben mit. Dafür werden die Vorgaben am oberen Ende der bisherigen Zone, im Lennbergwald gelockert: Der Suchbereich endet dort nun etwas näher in Richtung Stadtgebiet Mainz, der Wald bleibt außen vor und darf wieder bejagt werden.

Landkreis Alzey-Worms ebenfalls Restriktionszone

Die beiden letzten Kadaver waren bei Riedstadt-Leeheim und am Kühkopf im hessischen Ried, also südlich der bisherigen Kernzone bei Rüsselsheim gefunden worden. Das bedeutet, dass nun auch der südliche Teil des Landkreises Mainz-Bingen bis in den Nachbarlandkreis Alzey-Worms zur Restriktionszone gehören. In westlicher Richtung geht die neue Restriktionszone jetzt bis nach Friesenheim, Wintersheim und Weinolsheim. Eine Karte und eine Auflistung der Orte innerhalb der Zone gibt es auf der Webseite des Kreises unter www.mainz-bingen.de

Inhaltlich wird sich im Landkreis an den Vorgaben zunächst nichts ändern: Innerhalb der Restriktionszone besteht Jagdverbot, Anleinpflicht für Hunde und vor allem in der Nähe des Rheins, wo es große Populationen gibt, soll die Schutzzone möglichst gemieden werden, um die Wildschweine nicht aufzuhetzen und zu vertreiben. Die Ernte kann weiterhin eingebracht werden, es bestehen hier derzeit keine Einschränkungen.

In RLP bisher nur negativ getestete Wildschweine

In RP finden Suchen nach Kadavern statt, zusätzlich wird versucht zu ermitteln, wo und wie viele Wildschweine sich in den betroffenen Gebieten aufhalten bzw. nach dem Hochwasser ggf. in die Gebiete am Rhein einwandern. Es gibt weiterhin keine offiziellen Verdachtsfälle oder bestätigen ASP-Fälle in Rheinland-Pfalz, alle bisherigen Untersuchungen verliefen negativ. Laut Kreisverwaltung Mainz-Bingen sind mittlerweile 20 Wildschweine geschossen worden, die allesamt negativ getestet wurden. Die Suche ist auch in diesem Landkreis intensiviert worden. Mit Wärmebildkameras und speziell ausgebildeten Kadaversuchhunden wird das Gelände abgesucht – sowohl in den bewaldeten Gebieten, den flussnahen Auen als auch den Getreidefeldern. Anders als in Hessen gelten in Rheinland-Pfalz keine Einschränkungen bei der Ernte. Die Bevölkerung wird um Unterstützung gebeten:

  • Die Schutzzone soll möglichst gemieden werden. Besonders der Bereich am Rhein zwischen Bodenheim In Richtung Süden steht hier im Fokus, da hier größere Wildschweinpopulationen vorhanden sind. Die Ruhe in dem Gebiet ist erforderlich, um die Tiere nicht aufzuschrecken und zu vertreiben. Nur so können die Rotten kontrolliert und möglicherweise infizierte Tiere erkannt werden.
  • Radfahrer, Spaziergänger, Schrebergärtner und Hundehalter werden daher gebeten, sich bestenfalls gar nicht in dem Gebiet aufzuhalten, sich mindestens aber ruhig und langsam zu verhalten sowie auf den Wegen zu bleiben.
  • Auch lautstarke Partys und private Feiern sollten in dem Bereich unterbleiben.
  • Es besteht eine Anleinpflicht, Hunde dürfen also keinesfalls frei rumlaufen.
  • Keine Essensreste in der Gegend herumliegen lassen, sondern alle Reste mitnehmen und in geschlossenen Mülltonnen entsorgen. Sollte etwa der Belag eines Wurstbrotes aus infiziertem Fleisch hergestellt worden sein, ist das für den Menschen kein Problem und völlig ungefährlich. Sollte jedoch ein Wildschwein diese Essensreste verzehren, wird so das Virus weitergetragen und eine Ausbreitung der Seuche befördert.
  • Es besteht Jagdverbot in der Restriktionszone.

In Hessen sind bis heute Morgen insgesamt 91 Wildschweine beprobt worden. Alle 10 positiv getesteten Tiere stammen aus dem Landkreis Groß-Gerau.

Weitergehende Informationen im PDF-Format finden Sie hier: Informationen über die Afrikanische Schweinepest | BWV (bwv-net.de)