Superfood vom Acker

Gromper, Grumbeer oder Erpel – ein Hoch auf die Kartoffel

Koblenz. Hätten die spanischen Eroberer im 16. Jahrhundert nicht die Kartoffeln aus Südamerika mit nach Europa gebracht, dann hätten wir heute nicht die „tolle Knolle“ auf dem Acker. Anfangs galt das blühende Nachtschattengewächs nur als Zierpflanze. Erst im 17. Jahrhundert erkannte Friedrich der Große das Potential der Kartoffel und erließ den „Kartoffelbefehl“. Er sorgte dafür, dass die Kartoffel kultiviert wurde und Ernteausfälle beim Getreide so ausgeglichen wurden.

Linda, Laura oder Augusta, das sind nur drei von über 2.000 verschiedenen Kartoffelsorten, die es weltweit gibt. In Deutschland sind 210 Sorten zum Anbau zugelassen. Beim Anbau wird zwischen Speisekartoffeln, Stärkekartoffeln, Futterkartoffeln und Pflanzkartoffeln unterschieden.

Nach Brot ist die Kartoffel das wichtigste Grundnahrungsmittel der Deutschen und eine wichtige Säule in der Landwirtschaft. Im Jahr 2022 wurden deutschlandweit auf 266.800 Hektar landwirtschaftlicher Fläche Kartoffeln angebaut und 10,3 Millionen Tonnen geerntet. Damit liegt der deutsche Selbstversorgungsgrad mit Kartoffeln bei 150 Prozent (100 Prozent entspricht einer Vollversorgung). Allerdings schwankt dieser Grad jedes Jahr je nach Witterung und Erntemenge. Jeder Deutsche hat letztes Jahr durchschnittlich 56,1 Kilogramm Kartoffeln (Speisefrischkartoffeln und Kartoffelerzeugnisse) verzehrt.