Das aktuelle Maul- und Klauenseuchengeschehen (MKS) in Ungarn, wo mittlerweile vier Fälle bestätigt wurden, und die fünf MKS-Ausbrüche in Milchviehbetrieben in der Slowakei werden in Deutschland mit Sorge betrachtet. Die Einschleppung oder Verbreitung des MKS-Virus ist ein realistisches Szenario, das nicht unterschätzt werden darf. Die Auswirkungen wären fatal, wie der Nachweis von MKS bei Wasserbüffel im Januar 2025 in Märkisch-Oderland (Brandenburg) bereits gezeigt hat. Nach dem Bekanntwerden des MKS-Ausbruchs haben alle Länder den Handel mit Produkten von Klauentieren mit Deutschland gesperrt. Obwohl Deutschland von der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) als frei von Maul- und Klauenseuche anerkannt wurde, bestehen weiterhin Exporthemmnisse und Vermarktungsbeschränkungen, die derzeit mit jedem betroffenen Staat bilateral geklärt und abgebaut werden müssen.
Der Deutsche Bauernverband hat deshalb gemeinsam mit befreundeten Verbänden ein neues Informationsblatt erstellt. Dieses richtet sich insbesondere an ausländische Saisonarbeitskräfte und informiert in acht verschiedenen Sprachen über die potenzielle Einschleppung von Viren durch mitgebrachte und unachtsam entsorgte Lebensmittel sowie kontaminierte Kleidung und Ausrüstung. Das Merkblatt soll das Bewusstsein für das Risiko der Verbreitung von Tierseuchen, insbesondere Maul- und Klauenseuche und Afrikanische Schweinepest, schärfen und appelliert an die Einhaltung von Vorsichtsmaßnahmen und präventiven Maßnahmen. Das Informationsblatt ist hier verfügbar und sollte möglichst weit verbreitet werden.