EU-Kommission will Daten zum Wolfsvorkommen sammeln

Brüssel. Bis zum 22. September sollen systematisch Daten über Wolfspopulationen aus ganz Europa zusammengetragen werden, um deren Schutzstatus überprüfen zu können. Das hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag in Brüssel angekündigt. Die Meldestelle erreicht man über die E-Mail-Adresse: EC-WOLF-DATA-COLLECTION@ec.europa.eu

Die betroffenen Viehhalter können sich durch das Zusenden von Bildern, z.B. von Wolfsrissen in der Region, an dieser Sammlung von Daten aktiv beteiligen. Die Auswertung der Daten soll spätestens Ende des Jahres abgeschlossen sein. Dann will die Kommission entscheiden, ob ein Vorschlag zur Herabsetzung des Schutzstatus gemacht wird. In diesem Zusammenhang fordert von der Leyen die regional für den Abschuss eines Wolfes zuständigen Behörden auf, die derzeitigen Spielräume für den Abschuss von problematischen Wölfen mutig zu nutzen. Aus ihrer Sicht sei es „völlig richtig“, dass die lokalen Behörden bei konkreten Gefahren eine Entnahme erlaubten. Die Gefahren, die von Konzentrationen von Wolfsrudeln für Mensch und Vieh ausgingen, müssten so gering wie möglich gehalten werden. Derzeit würden Wölfe in Europa einen hohen Schutzstatus genießen, so dass alle Forderungen der Verbände nach einem Bestandsmanagement, wie beispielsweise in den skandinavischen Ländern, in Deutschland kein Gehör fänden.

Für die Argumentation der Viehhalter-Verbände, zu denen auch der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau (BWV) zählt, ist ein seitens der FDP-Bundestagsfraktion in Auftrag gegebene Gutachten sehr hilfreich. Dieses macht deutlich, dass ein Bestandsmanagement EU-konform möglich wäre. Dies wird der BWV-Präsident, Ökonomierat Michael Horper, im Vorfeld der heutigen Ministerpräsidentenkonferenz in Brüssel gegenüber der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer in einem persönlichen Treffen deutlich machen. Er wird gemeinsam mit Vertretern des DBV und Kollegen/innen aus anderen Bundesländern dabei die Resolution „Wölfe regulieren – Zukunft der Weidetierhaltung sicher“ übergeben, die der DBV auf seiner Homepage und der BWV hier veröffentlicht haben.

Bildquelle: IMAGO images