Klima-Farm-Bilanz

Landwirtschaft trägt zur Versachlichung der Treibhausgasbilanzierung bei

Irmtraut. Der Hubertushof des Landwirts und BWV-Kreisvorsitzenden Matthias Müller nimmt im Rahmen des EIP Agri-Programms am Projekt „Klima-Farm-Bilanz“ teil. Das von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz (LWK) beantragte und von Rheinland-Pfalz und der EU geförderte Projekt hat das Ziel, Treibhausgasbilanzen in landwirtschaftlichen Betrieben zu berechnen. Daraus können Rückschlüsse gezogen werden, wie einzelne Betriebe und die Landwirtschaft insgesamt Beiträge zum Klimaschutz leisten können. So haben die LWK-Mitarbeiter Philipp Holz und Johannes Dries die CO2-Fußabdrücke der jeweiligen Produktionseinheiten, wie z.B. Milch oder Winterweizen, errechnet und den CO2-Senken des Betriebes, wie z.B. der Biogasanlage, gegenübergestellt.

Müller betonte, dass sein Betrieb in den letzten Jahren nach Tierwohlaspekten umgebaut worden sei. Darüber hinaus sei es ihm ein Anliegen, die CO2-Kreisläufe zu schließen, wozu auch seine Biogas-Gülle-Anlage beitrage.

Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau und Vizepräsident der Landwirtschaftskammer, Ökonomierat Michael Horper, betonte, dass der Bauern- und Winzerverband das Projekt „Klima-Farm-Bilanz“ unterstütze. So sei eine hofnahe landwirtschaftliche Privilegierung von Photovoltaikanlagen sinnvoll, um damit u.a. kleinere Fahrzeuge elektrisch betreiben zu können. Es liege nun an der Politik, Anreize zu schaffen, um die Nachfrage nach der Erzeugung erneuerbarer Energien zu erhöhen.

Klimastaatssekretär Michael Hauer erklärte, dass die Sanierung der Häuser und des Verkehrs vordringlich umgesetzt werden müsse. Wichtig sei aber auch, was die Landwirtschaft gegenüber der Gesellschaft leiste. Es stelle sich nun die Frage, wie der Energiemarkt so gestaltet werden könne, dass sich die Landwirtschaft weiterhin wirtschaftlich entwickeln könne. Hauer: „Die Landwirtschaft ist Teil der Lösung. Es gibt bereits über 160 Biogas-Anlagen in Rheinland-Pfalz und auch im Bereich Photovoltaik war die Landwirtschaft Vorreiter.“ Er setze sich dafür ein, dass sich die Klimaeffizienz einzelbetrieblich auch wirtschaftlich niederschlage. Weiterhin müsse die Privilegierung der Höfe für hofnahe Photovoltaik-Anlagen möglich sein. Er werde sich weiter für die Gründung von Solidargemeinschaften einsetzen, um die Attraktivität der Erzeugung erneuerbarer Energien in der Fläche zu verbessern.

Matthias Müller zeigte sich beeindruckt über die Resonanz der Informationsveranstaltung zum Thema „Klima-Farm-Bilanz“ auf seinem Betrieb. Anschließend besichtigten die Teilnehmer seinen Betrieb inklusive Biogasanlage.