Pflanzenschutz ist unverzichtbar
Brüssel. Das Präsidium des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau (BWV) führte in der letzten Aprilwoche in Brüssel mehrere Gespräche mit Vertretern der europäischen Institutionen, um persönlich die Forderungen des landwirtschaftlichen Berufsstandes im Zusammenhang mit der geplanten Reduzierung der Pflanzenschutzmittel (Sustainable Use Regulation, SUR) und der Wiederherstellung der Natur (Nature Restoration Law, NRL) vorzutragen. „Wir können nicht nur fordern, dass die Parlamentarier zu uns auf die Höfe kommen, um unsere Arbeit zu verstehen. Wir müssen auch zu den Abgeordneten und den Kommissionsvertreter/-innen hinfahren, um deren Tätigkeit im Parlament und anderen Organisationen nachvollziehen zu können“, sagte Präsident Michael Horper während der Präsidiumssitzung.
Die Mitglieder des BWV-Präsidiums sprachen u.a. mit dem stellvertretenden Direktor der Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Andrew Owen-Griffiths, und der Europaabgeordneten Christine Schneider. Die Forderungen des Berufsstandes waren deutlich: Es muss ein Miteinander von Landwirtschaft und Naturschutz geben, die Erzeugung heimischer Lebensmittel muss Vorrang vor Importen haben und die Bauern- und Winzer müssen weiterhin nach guter fachlicher Praxis produzieren können. Dazu gehört auch der Einsatz notwendiger Pflanzenschutzmittel. Einem Pflanzenschutzverbot auf Naturschutzflächen erteilten die Präsidiumsmitglieder eine klare Absage.
Owen-Griffiths betonte, dass es in der EU nur um das Verbot besonders gefährlicher Pflanzenschutzmittel gehe, während Schneider Verständnis für die Sorgen der Bauernfamilien zeigte. Sie werde die begründeten Anliegen unterstützen. Sie bat darum, Gespräche mit vielen Abgeordneten zu führen, um sie aus erster Hand auf die tatsächliche Betroffenheit der landwirtschaftlichen und weinbaulichen Familien hinzuweisen.
Präsident Horper erklärte, dass die Fahrt zur EU wichtig gewesen sei und nun vor Ort weiter mit den Abgeordneten gesprochen werden müsse. So werde der BWV gemeinsam mit den Verbänden aus Belgien und Luxemburg Ende Mai Gespräche mit EU-Abgeordneten aus diesen Ländern führen.