Weltbodentag am 05. Dezember

Versiegelung Landwirtschaftlicher Flächen ist ernst zu nehmen

Koblenz. Anlässlich des Weltbodentages an 5. Dezember macht der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau darauf aufmerksam, dass in Rheinland-Pfalz zwischen 2004 und 2007 täglich 6,6 Hektar an Bodenfläche versiegelt wurden, zwischen 2014 und 2017 waren es nur 0,4 Hektar. Diese erfreuliche Entwicklung wird zurzeit aber ausgebremst, weil die Flächenversiegelung von 2017 bis 2020 wieder auf 2 Hektar am Tag angestiegen ist. Nach ersten Einschätzungen der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz steigt der Wert sogar weiter an. Zusätzlich zu den versiegelten Flächen werden sogenannte Ausgleichsflächen der landwirtschaftlichen Produktion entzogen.

Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Ökonomierat Michael Horper, fordert die Landesregierung auf, verstärkt die Möglichkeiten des Landesnaturschutzgesetzes zu nutzen, um bestehende Biotope und ökologisch wertvolle Flächen aufzuwerten sowie produktionsintegrierte Maßnahmen vorzusehen, anstatt der Landwirtschaft die dringend benötigte landwirtschaftliche Nutzfläche weiter zu entziehen. Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau fordert die Kommunen sowie das Land einschließlich des Landesbetriebes Mobilität (LBM) auf, die Stiftung Kulturlandschaft Rheinland-Pfalz verstärkt bei geplanten Baumaßnahmen und notwendigen Ausgleichsmaßnahmen einzubeziehen. Dabei sind Bewirtschaftungs- und Pflegemaßnahmen durch Landwirte und Winzer vorrangig zu nutzen. Dies führt zu einer dauerhaften Aufwertung des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes.

Grundsätzlich müsse auch geprüft werden, inwieweit die aktuelle jährliche Flächenversiegelung wieder reduziert werden könne, so Horper, was schließlich der Natur, der Umwelt und der Landwirtschaft sehr helfen würde. Hier sei das Land gefragt, klare Vorgaben für die nachgeordneten Behörden, insbesondere bei flächenverbrauchenden Infrastrukturmaßnahmen, zu machen und die Kooperation mit der Landwirtschaft zu fördern.

Horper: „Politische Krisen, der Klimawandel und eine steigende Weltbevölkerung mahnen uns, sorgsam mit landwirtschaftlichen Flächen umzugehen. Lebensmittel, pflanzliche Rohstoffe und erneuerbare Energien werden in Anbetracht der aktuellen Herausforderungen mehr denn je dringend benötigt.“