EU folgt wichtigen berufsständischen Forderungen
Koblenz. Seit Jahren drängt der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau auf verschiedenen politischen Ebenen darauf, der Selbstversorgung der heimischen Bevölkerung mehr Bedeutung beizumessen. Vor dem Hintergrund des aktuellen weltweiten Getreidemangels ermöglicht die Europäische Kommission nunmehr, die vorgesehene vierprozentige Flächenstilllegung vorerst auszusetzen. „Das ist eine gute Nachricht. Hierfür haben wir seit Monaten gekämpft. Wir brauchen mehr Getreide für die Versorgung der Bevölkerung in Deutschland und Europa und für den Kampf gegen den Hunger in der Welt“, kommentiert der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Michael Horper, die Entscheidung der EU.
Am kommenden Donnerstag wollen sich die Agrarministerinnen und Agrarminister von Bund und Ländern über die deutsche Umsetzung der Vorschläge der EU-Kommission zur Steigerung der Getreideerzeugung verständigen. Horper appelliert an die politisch Verantwortlichen, dem Vorschlag der EU-Kommission zu folgen. Ein deutsches Beharren auf die Stilllegung von Ackerflächen wäre unverantwortlich. Auch die von der EU vorgesehene Aussetzung der Fruchtwechselauflagen könne über drei Millionen Tonnen an Getreide ermöglichen. Eine Verwässerung der Umweltauflagen sieht Horper in den Brüsseler Entscheidungen nicht. „Bereits heute werden gut 40 Prozent der Flächen in Rheinland-Pfalz unter besonderer Berücksichtigung naturschutzfachlicher Aspekte bewirtschaftet. Das zeigt, dass die Bauernfamilien selbst allergrößtes Interesse daran haben, ihre Flächen zu schützen, fruchtbar zu erhalten und die Artenvielfalt zu unterstützen“, so Horper.