Landwirtschaft gegen Klimawandel

Projekt zum Humusaufbau in Ackerböden startet

Der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) starteten im Februar 2022 gemeinsam mit dem „Modell- und Demonstrationsvorhaben zum Humusaufbau in Ackerböden“, das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert wird.

Ziel des Projektes ist es, innovative und langfristig wirksame Maßnahmen zu Humuserhalt und Humusaufbau zu erproben. Die sich als erfolgreich erweisenden Methoden der Bodenbearbeitung und Kulturführung sollen zukünftig in die landwirtschaftliche Praxis integriert werden.

Für das Modell- und Demonstrationsvorhaben zum Humusaufbau in Ackerböden suchen der Deutsche Bauernverband und der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft in Deutschland insgesamt 150 ökologisch oder konventionell wirtschaftende Betriebe mit Interesse am Humusaufbau. Humus, die organische Substanz des Bodens, ist entscheidend für die Bodenfruchtbarkeit und durch den hohen Anteil an organischem Kohlenstoff ein „CO2-Speicher“.

In den kommenden sechs Jahren sollen interessierten landwirtschaftliche Betriebe gegen eine maßnahmen- und flächenbezogene Aufwandsentschädigung passgenaue Maßnahmen zum Humusaufbau auf ihren Flächen umsetzen. Dafür erarbeiten die Landwirtinnen und Landwirte gemeinsam mit Experten betriebsindividuelle Konzepte und werden während der gesamten Projektlaufzeit fachlich begleitet. Externe Dienstleister entnehmen und analysieren regelmäßig Bodenproben. Der Projekterfolg – Humuserhalt und Humusaufbau – wird während der Projektlaufzeit durch die wissenschaftliche Begleitung des Thünen-Instituts untersucht und bewertet. Die Ergebnisse werden der breiten landwirtschaftlichen Praxis zur Verfügung gestellt, so dass das Projekt einen Beitrag zum großflächigen Humusaufbau leisten kann.

Unter www.umfrageonline.com/c/humusprojekt können sich interessierte Betriebe ab sofort über das Projekt informieren, sich bis zum 15.05.2022 direkt online bewerben und sich zu einer Online-Informationsveranstaltung am 20. April 2022 anmelden.

Ziel ist neben dem Ausprobieren neuer Bewirtschaftungsmethoden auch ein reger fachlicher Austausch innerhalb des Projekts. Hierfür sollen beispielsweise Feldtage, Hofführungen und auch Symposien durchgeführt werden und über die sozialen Medien wird intensiv über die sich beteiligenden Betriebe, über die Realisierung der Maßnahmen und die Ergebnisse aus dem Projekt informiert werden.

DBV und BÖLW erhoffen sich aus dem Projekt wertvolle Erkenntnisse dazu, mit welchen wissenschaftlich anerkannten Maßnahmen die Landwirtschaft zukünftig die Festlegung von CO2 im Boden, im Sinne von „Carbon Farming“, durchführen kann. Damit kann die Landwirtschaft nicht nur ihren Beitrag gegen den Klimawandel leisten, sondern in Zukunft auch eine Rolle im CO2-Zertifikatehandel spielen.