Kälbertransporte

Horper: Europäische Festlegung bei Transportmindestalter notwendig

Koblenz. Auf Unverständnis im landwirtschaftlichen Berufsstand stößt die Bundesratsentscheidung, das Mindesttransportalter für Kälber von 14 auf 28 Tage zu erhöhen. Nach einer Übergangszeit von nur einem Jahr muss ab Januar 2023 das höhere Transportalter umgesetzt werden. „Milchviehbetriebe müssten die Zahl ihrer Kälberplätze deutlich erhöhen, was zu enormen Kosten durch notwendige Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen auf den Milchviehbetrieben führte“, kritisiert der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Michael Horper.

Horper begrüßt eine Bundesratsinitiative der niedersächsischen Landesregierung mit dem Ziel, die beschlossene Anhebung des Mindestalters von Kälbern für innerdeutsche Transporte auf Januar 2025 zu verschieben. Er fordert die rheinland-pfälzische Landesregierung auf, den Antrag Niedersachsens aktiv zu unterstützen, auch wenn eine dreijährige Übergangsfrist angesichts der Belastungen für die Landwirtschaft keine wirkliche Lösung sei. Horper verlangt vielmehr ein EU-weit abgestimmtes Vorgehen, um weitere Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten der deutschen Milchviehhalter zu verhindern. Dass sich im letzten Jahr der Ausschuss „Tierschutz beim Transport“ des Europäischen Parlamentes für eine Erhöhung des Mindestalters für Kälber auf sogar 35 Tage ausgesprochen hat, zeige, dass in dieser Frage noch weiterer Klärungsbedarf bestehe. „Natürlich müssen Kälber beim Transport gesund und stabil sein. Es ist jedoch für Milcherzeuger unmöglich, ohne konkrete Planungssicherheit in Umbauten zu investieren, die möglicherweise kurze Zeit später schon wieder Makulatur sind. Deshalb müssen wir erst wissen, worauf sich die EU am Ende festlegt“, so Horper.