Hitze

Auch Weidetiere relaxen

Koblenz. Die Hitze macht auch Weidetieren zu schaffen. Clever wie sie aber sind, stellen sie sich unter einen großen Baum, zu zweit oder sogar in der Gruppe „Kopf an Schwanz bzw. Schweif“, um sich gegenseitig die lästigen Fliegen und Stechmücken zu vertreiben und entspannen sich tagsüber. Sie nutzen dabei den Baum als Schattenspender und profitieren vom sogenannten „Windchill- Effekt“ des Windes unter dem Baum, der ihnen eine zusätzliche Kühlung verschafft. Wenn auf der Weide die Bäume zu klein sind oder ganz fehlen, dann sorgen die Tierhalter für einen anderweitigen Sonnenschutz, wie z.B. ein Sonnensegel.

Besonders Milchkühe sind von der Hitze betroffen. Wenn das Thermometer über 25 Grad im Schatten ansteigt, dann freuen sich besonders Milchkühe auf Schatten oder im Stall auf kühle Berieselung mit Wasser. Denn der sogenannte Pansen der Milchkuh arbeitet wie ein Kraftwerk bei der Verdauung des Grünfutters und produziert dabei Wärme, die zusätzlich zu den hohen Lufttemperaturen die Kuh aufheizt. Bei großer Hitze reduziert die Milchkuh deshalb die Futteraufnahme und auch die Milchproduktion. Besonders wichtig ist es dann, dass ausreichend Wasser zur Verfügung steht. Trinkt eine Kuh normalerweise etwa 60 Liter Wasser pro Tag, können es bei sehr hohen Außentemperaturen auch locker 100 Liter und mehr werden.

Das Pferd regelt den Wärmehaushalt hauptsächlich über die Schweißbildung und die daraus entstehende Verdunstungskälte auf der Haut. Etwa zweimal pro Stunde suchen sie bei 30 bis 35 Grad die Tränke auf. Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt nur dreimal pro Tag. Normalerweise nehmen Pferde bei leichter Arbeit zwischen 30 und 50 Liter Wasser pro Tag zu sich. Ist es heiß, steigt auch bei diesen Weidetieren der Durst. Je nach Pferd kann diese Wassermenge auch auf bis zu 70 Liter am Tag steigen. Besonders bei älteren und rangniederen Pferden ist außerdem darauf zu achten, dass sie genügend Zeit zur Wasseraufnahme haben und nicht von ranghöheren Pferden vertrieben werden.