Entscheidung des Bundesrates über Nutzung von Vorrangflächen

Horper erbost: „Brachen sollten nicht wichtiger als Menschenleben sein“

Koblenz. Der Bundesrat lehnt in seiner heutigen Sitzung die ausnahmsweise Nutzung von Brachflächen, die sogenannten ökologischen Vorrangflächen, für die Nahrungsmittelerzeugung ab. Dabei hat die EU-Kommission aufgrund des Ukraine-Krieges und den Folgen für die weltweite Nahrungsmittelsituation eine solche Nutzung ausdrücklich erlaubt. Der Bundesrat stimmt hingegen lediglich einer Futternutzung und vorgezogenen Beweidung dieser Flächen in diesem Jahr zu. Durch die Freigabe der Bewirtschaftung von insgesamt rund vier Millionen Hektar in der EU will die Kommission dazu beitragen, die nahende Nahrungsmittelkrise, gerade in den Staaten der Dritten Welt, zu entspannen.

Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau Michael Horper reagiert entsetzt: „Wir Landwirte wären bereit und in der Lage die Lebensmittelengpässe zu entspannen. Stattdessen verfolgt die Bundesregierung, allen voran Landwirtschaftsminister Cem Özdemir, ohne Rücksicht auf Verluste, Ziele, die absehbar Leid mit sich bringen werden. Deutschland wäre in der Lage dazu beizutragen, Notsituationen vor allem auf dem afrikanischen Kontinent und Engpässe in Europa, abzumildern. Stattdessen werden die Bauern daran gehindert aktiv Hilfe zu leisten. Das ist ein unerträglicher Zustand.“