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Rheinland-Pfalz ist BTV-frei und der Handel ist nicht eingeschränkt

Koblenz. Im Kreis Kleve (NRW) wurde am Donnerstag, den 12.10.2023 der erste Fall von Blauzungenkrankheit des Serotyps 3 bei einem Schaf eindeutig festgestellt. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat den Fall bereits bestätigt. Es ist der erste Fall nach zweijähriger Pause ohne Blauzungenkrankheit (Bluetongue disease) Das betroffene Schaf war klinisch auffällig. Die anderen Tiere im Bestand haben bisher keine Symptome gezeigt. Trotzdem wurde der betroffene Bestand bereits im Verdachtsfall vorsorglich gesperrt.

Durch die Feststellung des Ausbruchs verliert das gesamte Bundesland NRW den Freiheitsstatus in Bezug auf die Blauzungenkrankheit. Rheinland-Pfalz ist von der BTV 3-Restriktionszone zum aktuellen Stand nicht betroffen. Der Handel mit Wiederkäuern ist für rheinland-pfälzische Betriebe in Bezug auf BTV 3 nicht eingeschränkt! Durch den Wegfall der BTV-Freiheit in NRW darf der Viehhandel empfänglichen Tieren (Rinder, Schafe, Ziegen und sonstige Wiederkäuern) aus Nordrhein-Westfalen in blauzungenfreie Gebiete nur noch unter bestimmten Auflagen transportieren. Betriebe, in denen ein Verdacht auf eine Infektion mit dem Virus der Blauzungenkrankheit besteht oder in denen eine Infektion nachgewiesen wurde, werden gesperrt und dürfen keine Tiere mehr in andere Betriebe transportieren.

Das FLI spricht von einem dynamischen Geschehen. In den Niederlanden sind mittlerweile über 1.000 Betriebe betroffen, überwiegend Schafhaltungen. Die Serotyp 3-Virusvariante geht offenbar mit stärkeren klinischen Schäden einher. In Milchvieh-betrieben wird von einem Rückgang der Milchleistung zwischen 30 und 50 % berichtet. Die Niederlande hat ihren Status „frei von der Blauzungenkrankheit“ verloren. In Belgien wurde ebenfalls ein Ausbruch in einer kleinen Schafhaltung der Gemeinde Turnhout, direkt an die Niederlande angrenzend, bestätigt. Auch Belgien hat daher seinen BTV-Freiheitsstaus verloren. Ein Verbringen von BTV-empfänglichen Tieren aus den Niederlanden und Belgien ist aktuell verboten

Derzeit gibt es in der EU keine zugelassenen Impfstoffe gegen die Serotyp 3-Virusvariante der Blauzungenkrankheit. Einen südafrikanischen Impfstoff zur Seuchenbekämpfung einsetzen zu können, hat sich zerschlagen. Die niederländische Arzneimittelzulassungsbehörde hat den Impfstoff als „nicht sicher“ eingestuft. Eine Impfung ist nur mit einem Impfstoff möglich, der in der Europäischen Union oder den Niederlanden zugelassen ist.