BWV-Fachforum Bewässerung im Weinbau

Bewässerungsmöglichkeiten müssen verbessert werden

Koblenz. Während des Fachforums „Bewässerung im Weinbau“ des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, machte Weinbaupräsident Walter Clüsserath auf die enormen Herausforderungen für den Berufsstand durch den Klimawandel und die Notwendigkeit eines verantwortungsvollen und effizienten Umgangs mit der wertvollen Ressource Wasser aufmerksam. Über 50 Gäste, darunter zahlreiche Bundes- und Landesabgeordnete, informierten sich über den Themenkomplex im Rahmen von Fachvorträgen und einer Podiumsdiskussion.

Matthias Hörsch, Geschäftsführer des Bezirksverbands der Wasser- und Bodenverbände Rheinland-Nassau, erläuterte die organisatorischen und rechtlichen Anforderungen bei der Beantragung und Verwaltung von Wasserrechten für weinbauliche Zwecke. Torben Alles, Leiter der Abteilung Landentwicklung und Ländliche Bodenordnung beim DLR Mosel in Bernkastel, schilderte die Möglichkeiten zur Schaffung von Bewässerungsinfrastruktur im Rahmen einer Flurbereinigung und gab Einblicke in ein praktisches Bewässerungs-Pilotprojekt an der Ruwer. Joachim Gerke, Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Bodenschutz der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, schloss den Vormittag mit Zahlen und Fakten zum Klimawandel sowie zur Wasserverfügbarkeit im nördlichen Rheinland-Pfalz und stellte die wasserwirtschaftlichen Gesichtspunkten für eine koordinierte und bedarfsorientierte Bewässerung von Rebflächen vor.

Am Nachmittag wurde die Bewässerungsthematik von einer Podiumsrunde aufgegriffen, an der mit Joachim Gerke von der SGD Nord, Prof. Dr. Manfred Stoll vom Institut für Weinbau der Hochschule Geisenheim, Dr. Wolfgang Patzwahl vom Büro für Technik und Management im Weinbau in Sulzfeld am Main und Rebecca Materne-Feiden, Steillagenwinzerin aus Winningen an der Terrassenmosel teilnahmen. Unter Moderation von Mittelrhein-Weinbaupräsident Heinz-Uwe Fetz diskutierten sie über unterschiedliche Konzepte der Umsetzung von Bewässerungsanlagen und die Anforderungen und Wünsche des Berufsstands, u.a. die umgehende Durchführung von Bewässerungsversuchen im Weinbau, deutliche Förderung von Regenrückhaltebecken und Tröpfchenbewässerungsanlagen.

Dr. Thomas Höfer, Weinbaupräsident der Nahe, fasste die Ergebnisse des Bewässerungs-Forums zusammen und dankte allen Beteiligten für ihr Engagement. Er rief die Anwesenden und die Politik dazu auf, gemeinsam die Probleme anzugehen, die Winzer bei dieser Generationenaufgabe zu unterstützen und dafür auch mal neue und kreative Lösungswege zu wagen.