Agrarministerkonferenz

BWV fordert praxisgerechtere und verlässliche Rahmenbedingungen für die Tierhaltung

Berlin. Die Agrarminister der Länder gingen vergangene Woche ohne nennenswerte Ergebnisse auseinander. So kritisiert der Präsident des Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau (BWV), Ökonomierat Michael Horper: „Es fehlt ein Gesamtkonzept. Die Vorhaben der Bundesregierung sind unrealistisch und werden die Tierhaltung in Deutschland in den Ruin treiben. Die Borchert-Kommission hat das 16-fache an Finanzbedarf errechnet, um die Tierhaltung tragfähig umgestalten zu können. Umbauwillige Betriebe benötigen Fördersätze von 90 Prozent für die Mehrkosten. Außerdem müssen Betriebe ihre Tierplätze dennoch aufstocken können. Was nützt eine Förderung, wenn ein Betrieb am Ende unwirtschaftlich wird?“

Die Agrarministerkonferenz spricht sich weiterhin für ein Gesamtkonzept sowie für eine Ausweitung der Tierhaltungskennzeichnung aus. Außerdem sollen dafür die Sauen- und Ferkelhaltung einbezogen werden. Die Kennzeichnung soll auf die Außer-Haus-Verpflegung sowie verarbeitete Produkte ausgeweitet werden. Dies sei aber viel zu wenig, machte Horper klar. Nun müssten das Förderbudget von einer Milliarde in vier Jahren auf vier Milliarden Euro pro Jahr aufgestockt und die Fördervoraussetzungen den Praxisanforderungen angepasst werden. Ansonsten laufe der Umbau der Tierhaltung ins Leere, ist sich der BWV-Präsident sicher. Vor allem müssten die praxisnäheren Entscheidungen schnell und auf lange Sicht erfolgen, damit die Betriebe in ihre Planungen eintreten könnten und endlich verlässliche Rahmenbedingungen hätten.

Horper: „Wenn die Bundesregierung nicht endlich den Rat der Borchert-Kommission und des Berufsstandes annimmt, wird v.a. die Schweinehaltung in Deutschland weiter an Boden verlieren und die Importabhängigkeit weiter zunehmen. Ein hoher nationaler Selbstversorgungsgrad an Lebensmitteln darf nicht aufs Spiel gesetzt werden. Das würde sich sonst eines Tages bitter rächen.“

Horper: „Wenn die Bundesregierung nicht endlich den Rat der Borchert-Kommission und des Berufsstandes annimmt, wird v.a. die Schweinehaltung in Deutschland weiter an Boden verlieren und die Importabhängigkeit wird weiter zunehmen. Ein hoher Selbstversorgungsgrad eines Staates an Lebensmittel darf nicht aufs Spiel gesetzt werden. Das würde sich sonst eines Tages bitter rächen.“