Umweltleistungen der Landwirtschaft

Landwirtschaft ist eine CO2-Senke

Koblenz. Durch den Einsatz von Bioenergie für Strom, Wärme und Kraftstoffe wurden 2021 in Deutschland insgesamt 79 Millionen Tonnen Treibhaugasemissionen vermieden. Damit übersteigt die Landwirtschaft ihre gesamten Emissionen in Höhe von 61 Millionen Tonnen um etwa 30 Prozent. Hinzu kommt, dass davon etwa 45 Millionen Tonnen im Rahmen der Kreislaufwirtschaft anfallen. Die Methan- und CO2-Gehalte in der Atmosphäre steigen dadurch nicht an. Die landwirtschaftlichen Emissionen können deshalb nicht mit anderen Wirtschaftsbereichen, die je nach Produktionsrichtung fossile Energien verbrauchen, verglichen werden.

Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Ökonomierat Michael Horper, findet deutliche Worte: „Landwirtschaftliche Emissionen mit Emissionen industrieller Wirtschaftsbereiche zu vergleichen ist unredlich. Die Landwirtschaft ist eindeutig eine CO2-Senke und im Hinblick auf die Herausforderungen des Klimawandels Teil der Lösung des Problems. Es ist unser Ziel, diese Senke weiter auszubauen. Das kann aber nur mit der Landwirtschaft geschehen.“ So werde der Methanausstoß der Rinder völlig überschätzt, so Horper, weil deren Gasausstoß im Rahmen des Kohlenstoffkreislaufs über die Pflanzen wieder gebunden werde. Wer nur eine Seite einer Medaille nenne, sei nicht ehrlich. Darüber hinaus arbeite gerade die Landwirtschaft intensiv an effektiveren Produktionstechniken, um den Methanausstoß zu reduzieren. Dadurch werde die landwirtschaftliche Kohlenstoffsenke weiter verbessert, macht Präsident Horper deutlich.

So kommt die Universität für Bodenkultur in Wien (BOKU) in einer Studie zu dem Ergebnis, dass beispielsweise die Zahl der österreichischen Kühe trotz höherer Gesamtmilcherzeugung deutlich gesunken seien und sich damit der Methanausstoß bereits um 40 Prozent verringert habe. Je Liter Milch, so die Studie, sei die Klimawirkung insgesamt um 50 Prozent geringer als bisher angenommen.