Landwirtschaft und Umwelt

Landwirtschaft trägt zur Biodiversität bei

Koblenz. Die Landwirtschaft unternimmt seit vielen Jahren verstärkt Anstrengungen, um die Artenvielfalt und die Anzahl aller im ländlichen Raum vorkommenden Tiere und Pflanzen zu erhöhen. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums würden in Rheinland-Pfalz über 30 Prozent aller landwirtschaftlich genutzten Flächen unter besonderer Berücksichtigung des Naturschutzes bewirtschaftet werden. Das geht weit über die gesetzlichen Anforderungen an die Bauern und Winzer hinaus. Mit engen Fruchtfolgen, Blühstreifen, späten Mahdzeitpunkten, bedarfsorientierter Düngung und befallsorientierten Pflanzenschutzanwendungen tragen die Landwirte zum Schutz der Insekten bei.

Kritisch sieht der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau aber Entwicklungen und Auflagen, die für den Naturschutz kontraproduktiv sind. So sei es sinnvoll, auch in Zukunft zeitweise offene Misthaufen, die schließlich hervorragende Nahrungsgrundlagen für Insekten und insektenfressende Tiere seien, zu erlauben. Die Flächenversiegelung, vor allem für Infrastrukturmaßnahmen, müsse weiterhin konsequent reduziert werden, um damit auch dem Rückgang von Blüh- und Futterpflanzen für Insekten entgegenzuwirken.

Der Verband macht darauf aufmerksam, dass die Landwirtschaft hinsichtlich der Artenvielfalt und Populationsdichte von Insekten Partner des Naturschutzes ist. Gerade die Sonderkulturen seien auf Bestäuberinsekten angewiesen, so dass die Landwirte sogar ein ureigenes Interesse am Erhalt der Insekten hätten.