In Niedersachsen ist im Raum Lüchow/Landkreis Rotenburg bei einem Pferd und einem Pony das West-Nil-Fieber (WNV) nachgewiesen worden. Das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium hat deshalb die Pferdehalter zur Achtsamkeit aufgerufen. Das Ministerium rät Haltern in betroffenen Regionen die Rücksprache mit behandelnden Tierärzten vor Ort, „ob eine Impfung Sinn macht“.
Pferde können am West-Nil-Virus schwer erkranken – mit Symptomen wie Muskelzittern oder Lähmungen. Etwa 20 Prozent der erkrankten Tiere behalten außerdem neurologische Schäden zurück. Überträger des Virus sind Stechmücken. Die für Stechmücken günstige Saison in Deutschland ist der Spätsommer, bei anhaltend warmem Wetter auch der Frühherbst. In Südeuropa werden Übertragungen häufig bis in den November beobachtet. Pferde und Menschen können sich mit dem Virus infizieren, sie können es aber nicht weiter übertragen.
Das Virus wird normalerweise zwischen Mücken und Vögeln übertragen. Bei den meisten Vögeln blieben Infektionen mit dem Virus symptomlos, nur bei einigen Arten könne eine schwere Erkrankung bis hin zum Tod führen. Das West-Nil-Virus stammt aus Afrika und wurde 2018 erstmals in Deutschland nachgewiesen. Laut Robert-Koch-Institut zeigt das Vorkommen von WNV-Erkrankungsfällen über mehrere Jahre, dass WNV auch in Deutschland überwintert und im Sommer ausreichend günstige klimatische Bedingungen vorfindet. Es ist damit zu rechnen, dass sich WNV in Deutschland weiter etabliert und es in den kommenden Jahren insbesondere in den schon bestehenden Gebieten, aber vielleicht auch in weiteren Gebieten, zu einem saisonalen Vorkommen von WNV-Erkrankungsfällen kommen wird.