Ab dem 1. Februar gibt es besondere Auflagen bei der Ausbringung von Gülle

Koblenz. Ab dem 1. Februar 2025 gibt es neue Regelungen für die Ausbringung von Gülle bzw. flüssigen Wirtschaftsdüngern auf Grünland. Zielsetzung ist, die Ammoniak-Emissionen zu reduzieren. Die Bundesdüngeverordnung regelt die Ausbringung organischer Düngemittel auf landwirtschaftlichen Flächen. So darf ab dem 1. Februar auch  Grünland, Dauergrünland oder mehrschnittigem Feldfutterbau Gülle grundsätzlich nur noch streifenförmig auf dem Boden oder direkt in den Boden eingebracht werden.

BWV-Präsident Marco Weber hat sich für Erleichterungen und ein unbürokratisches Ausnahmeverfahren eingesetzt. Die Ausbringung ohne den Einsatz der bodennahen Ausbringungs- und Einarbeitungstechnik (Regeltechnik) wird künftig bei verdünnter Gülle möglich sein. Auch Ausnahmemöglichkeiten für Flächen unter einem Hektar sind ein wichtiger Erfolg. Von einer einzelbetrieblichen Antragstellung rückt das Land hingegen nicht ab.

Das Land hat die Möglichkeit, Ausnahmen zu genehmigen, wenn andere Verfahren zu vergleichbar geringen Ammoniak-Emissionen führen. Das gilt auch für naturräumliche oder agrarstrukturelle Besonderheiten eines Betriebes, insbesondere aus Sicherheitsgründen. Eine Gefahr für die Sicherheit beim Einsatz der bodennahen Regeltechnik wird pauschal bei einer Hangneigung ab 20 % angenommen. Die Flächenbereiche ab 20 % Hangneigung können im Geobox-Viewer eingesehen werden. Auch bei kleineren Flächen bis zu einem Hektar kann von einer Verwendung der Regeltechnik abgesehen werden. Dies gilt ebenfalls, wenn Restflächen einen Hektar unterschreiten, nachdem Flächenanteile ab 20 % Neigung und unzugängliche Flächen abgezogen wurden. Ausnahmen von der bodennahen, streifenförmigen Ausbringung auf diesen Flächen können künftig bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirekton in Trier (ADD) beantragt werden.

Betriebe sollten die hängigen Flächen, Restanteilen unter 1 Hektar, unzugängliche Flächen sowie Flächen, die aus nachvollziehbaren anderen Gründen nicht mit flüssigem organischen Dünger gedüngt werden können, addieren und von der gesamten Bewirtschaftungsfläche abziehen. Beträgt die übrige Bewirtschaftungsfläche weniger als 15 Hektar, muss keine Regeltechnik angeschafft und kein Lohnbetrieb beauftragt werden. Auch können Betriebe per Einzelfallgenehmigung von der streifenförmigen bodennahen Aufbringung Abstand nehmen, wenn (gemessen ohne Regenwasserzulauf) weniger als 250 m³ Gülle im ersten Halbjahr und weitere 125 m³ im zweiten Halbjahr anfallen.

Rindergülle bis 4,6 % Trockensubstanz (i.d.R. durch Verdünnung mit Wasser) weist eine geringe Ausgasung von Ammoniak auf. Solcher flüssiger organischer Dünger darf auf Antrag bei der ADD mit der bisherigen Ausbringungstechnik auf landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht werden. Hierfür haben sich die Landesbauernverbände stark gemacht, nachdem das Landesamt für Landwirtschaft in Bayern entsprechende Versuchsergebnisse ausgewertet hat.

Für die Ausnahmegenehmigungen ist grundsätzlich die ADD in Trier zuständig.

https://add.rlp.de/themen/landwirtschaft-und-weinbau/duengerecht

Winzer setzen für Moselapollofalter auf Technologie

Koblenz. Der Weinbauverband Mosel unterstützt den Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten. So setzen sich Winzer in Kobern und Winningen an der Terrassenmosel massiv für den Erhalt des vom Aussterben bedrohten Moselapollofalters ein – und dafür auf modernste Technologie. Der Umstieg vom Hubschrauber auf die umweltschonendere Drohne ist beschlossen. Auf einer Fläche von 12,5 Hektar soll im Jahr 2025 die Eindämmung der Pilzkrankheiten mittels der neuen Technik erfolgen. Die behandelte Fläche soll zukünftig jährlich ausgeweitet werden. Neue, ökologisch sinnvolle Mittel können so wesentlich präziser ausgebracht und so ein wertvoller Beitrag zum nachhaltigen Erhalt der denkmalgeschützten Kulturlandschaft und der einzigartigen Flora und Fauna der Weinbergsterrassen geleistet werden. Die Mehrkosten dafür tragen die Winzer solidarisch selbst.

Obstbau – Zukunft zwischen Politik und Klimawandel

Koblenz. Die Rheinisch-Nassauische Obstbautagung 2024 findet am 13. Dezember um 10 Uhr wieder auf dem Campus Klein-Altendorf 1 (Nord) statt. Die Landwirtschaft und insbesondere der Obstbau befinden sich im Spannungsfeld zwischen Politik und Klimawandel. Gerade das Jahr 2024 hat deutlich gemacht, wie anfällig der Obstbau für äußere Einflüsse jeglicher Art ist. Christine Schneider, Parlamentarische Geschäftsführerin im Europäischen Parlament und Mitglied in den Ausschüssen ENVI und AGRI wird in ihrem Vortrag über ihre Arbeit im Europäischen Parlament und ihren Einsatz für die Landwirtschaft und den Obstbau berichten.

Über Risikomanagement und tragbare Konzepte für Obstbaubetriebe wird Dr. Christian Kaiser, Bezirksdirektor der Vereinigen Hagelversicherung, sprechen. Gerade die Extremwettersituationen machen die Bestandsentwicklungen der Obstkulturen immer weniger planbar. Das wurde in diesem Jahr wieder einmal sehr deutlich. Christian Kaiser wird mögliche Wege und Konzepte darstellen.

Während der Eröffnung der Veranstaltung wird der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Obstbau, Norbert Schäfer, die wichtigsten Anliegen der Obstbauern in Rheinland-Nassau aufzählen und der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes, Marco Weber, wird über die aktuellen politischen Schwerpunktthemen berichten, die auch Einfluss auf die Arbeit der Obstbaubetriebe haben werden.

Zu dieser Tagung sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, mit den Referenten und anwesenden politischen Vertretern zu diskutieren.

Programm Rheinisch-Nassauische Obstbautagung 2024 neu

Landwirte und Winzer benötigen dringend Planungssicherheit

Ahrweiler. Während der Bundesumweltministerkonferenz in Ahrweiler demonstrierten Landwirte und Winzer gemeinsam für mehr Planungssicherheit in ihren Berufen. Gefahren durch Wolfsrudel, immer weitere Einschränkungen bei der Nutzung von Pflanzenschutzmitteln und die Vernachlässigung der Winzer beim Hochwasserschutz im Ahrtal ärgern die bäuerlichen Familienbetriebe. So übergaben bereits vor der Kundgebung bei Dernau der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau (BWV), Marco Weber, der Präsident des Rheinischen Landwirtschaftsverbandes (RLV) Bernhard Conzen und BWV-Kreisvorsitzender Franz-Josef Schäfer Bundeslandwirtschaftsministerin Steffi Lemke und der rheinland-pfälzischen Umweltministerin Katrin Eder ein Positionspapier des BWV und eine Erklärung des Deutschen Bauernverbandes.

Marco Weber machte gegenüber den Ministerinnen deutlich, dass es gesellschaftlich gewünscht sei, die Nutztiere verstärkt weiden zu lassen. In Anbetracht steigender Wolfpopulationen sei dies allerdings eine kaum lösbare Herausforderung. Es sei notwendig, dass Landwirtschaft und Wolfmanagement aufeinander abgestimmt würden: „Die Bewirtschaftung der Grünlandflächen und der Erhalt der Biodiversität ist nur durch die Nutztierhaltung möglich. Dieses Ziel darf die Politik nicht aus den Augen verlieren.“ Bundesministerin Lemke wies daraufhin, dass sie bereits viel für die Weidehaltung getan habe. Ihr seien die Zusammenhänge zwischen Landwirtschaft und Biodiversität durchaus bewusst. So habe sie erreicht, dass die EU-Kommission Weidetierhalter künftig stärker finanziell unterstützen werde. Die Herabstufung des Schutzstatus des Wolfes in der Berner Konvention sei allerdings ein langer Weg, so Lemke. Darüber hinaus sei für diesen Schritt die gesellschaftliche Akzeptanz zu gering. Der politische Schwerpunkt müsse vielmehr auf der Umsetzung einer Schnellabschussregelung liegen. Hierfür werde sie sich stark machen. Ministerin Eder führte aus, dass mit drei Rudeln in Rheinland-Pfalz noch kein guter Erhaltungszustand des Wolfes erreicht sei. Außerdem gewähre das Land eine Weidetierprämie. Der aggressive Wolf GW1896m werde zum Abschuss freigegeben. Das Land habe durchaus Verständnis für die Weidetierhalter.

Kreisvorsitzender Franz-Josef Schäfer forderte die Ministerinnen auf, sich verstärkt um einen Hochwasserschutz gemeinsam mit den Winzern zu bemühen. Die Winzer hätten unter der Flut bereits sehr gelitten. Die Wiederanpflanzung der Rebflächen müsse nun schnell umgesetzt werden. Außerdem müsse der weinbauliche Sachverstand verstärkt in die Umsetzung des Hochwasserschutzes eingebracht werden. Daher könne er nicht verstehen, dass der Weinbaupräsident der Ahr zum Gespräch mit den Umweltministern ausgeladen worden sei. Dies sei ein unerhörter Vorgang. Lemke erklärte, dass Finanzhilfen uneingeschränkt zur Verfügung stünden. Jetzt gehe es darum, die Gelder korrekt zu verteilen. Ministerin Eder fügte hinzu, dass sie bereit sei, über weinbauliche Themen zu sprechen und auf die Winzer zuzugehen.

RLV-Präsident Bernhard Conzen sieht große Probleme bezügliches des Pflanzenschutzeinsatzes auf landwirtschaftliche und weinbauliche Betriebe zukommen. Als Beispiel nannte er die Krankheit Stolbur, die bereits heute umfänglich bekämpft werden könne. Wo diese Krankheit auftrete sei der Anbau von Zuckerrüben, Kohl und Gemüse akut bedroht. Erhebliche Flächen in Süddeutschland, die bereits befallen seien, hätten nicht abgeerntet werden können. Schon aus Wettbewerbsgründen müsse die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln den Regelungen anderer EU-Staaten entsprechen. Darüber hinaus werde mit restriktiver Pflanzengesundheitspolitik auf lange Sicht die Versorgung der Bevölkerung gefährdet. Es müssten dringend Notfallzulassungen ermöglicht werden, damit alle wichtigen Krankheiten der Kulturpflanzen bekämpft werden könnten. Darüber hinaus müsse endlich das Zukunftsprogramm Pflanzenschutz umgesetzt werden. Gentechnische Möglichkeiten, wie zum Beispiel CRISPR/Cas, müssten endlich angewandt werden. Schließlich würden sie nur die Züchtung beschleunigen und somit die Zurverfügungstellung krankheitsresistenterer Kultursorten schneller und zielgenauer ermöglichen. Dies würde auch dem Ziel, die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren, entgegenkommen. Lemke zeigte Verständnis für die Ausführungen des Präsidenten und erklärte, dass der Naturschutz und die Landwirtschaft kooperativ zusammenarbeiten müssten. Schließlich sei einerseits das Vogelsterben zu stoppen und andererseits die Landwirtschaft zu erhalten. Es habe bereits Gespräche mit dem DBV-Präsidenten Joachim Rukwied über diese Themen gegeben. Die Notfallzulassung von Pflanzenschutzmitteln müsse allerdings das Bundeslandwirtschaftsministerium regeln. Sie setze sich dafür ein, gefährliche Pflanzenschutzmittel zurückzudrängen und ungefährlichere verstärkt zuzulassen. Sie denke dabei auch an das Bodenleben. Schließlich sei es im Interesse der Landwirtschaft, die Bodenflora und -fauna zu stärken.

Kundgebung ohne Ministerinnen

Bei der anschließenden Kundgebung in Dernau mit 150 Teilnehmern zeigten sich alle drei Verbandsvertreter darüber enttäuscht, dass sich keine Umweltministerin bereit erklärt habe, vor den demonstrierenden Bauern und Winzern zu sprechen. Kreisvorsitzender Franz-Josef Schäfer dankte der Politik für die Hilfe während der Flutkatastrophe, er ärgere sich aber über die völlig überzogene Bürokratie, die den Betroffenen das Leben schwer mache. Dabei seien gerade die Bäuerinnen und Bauern die schnellsten und effektivsten Helfer vor Ort gewesen. Nach der ersten Hilfe seien schnell Regelungen getroffen worden, was wer zu tun habe und damit sei „Sand ins Getriebe“ gekommen. Etwa zehn Hektar an Rebflächen an der Ahr würden den Weinbaubetrieben für den Hochwasserschutz entzogen. Das mag wenig erscheinen, treffe aber die betroffenen Betriebe sehr hart. Daher müsse die Bodenordnung viel schneller umgesetzt werden. Schäfer erinnerte daran, dass die Rebflächen mit nur 2,5 Zentimeter Wasserhöhe nur marginal zum Hochwasser beigetragen hätten, während die Fluthöhe insgesamt mehrere Meter betragen habe. Auch kritisierte Schäfer, dass Weinbaupräsident Hubert Pauly von der Umweltministerkonferenz ausgeladen worden sei. Dabei sei fachlicher Sachverstand gerade nach einer solchen Katastrophe von unschätzbarem Wert.

Regen, Nässe, Hagel und Frost hätten 2024 einen hohen Pflanzenschutzmittelaufwand bei niedrigsten Erträgen zur Folge gehabt. Die Mittelgebirgsregionen müssten auch weiterhin bewirtschaftet werden können. Welcher Tourist habe Interesse an der Ahr, wenn es keine Weinberge und keinen Ahrwein mehr gäbe. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sei existenziell notwendig. Was in unserer Region nicht produziert werden könne, müsse mit deutlich geringeren Standards aus anderen Regionen der Welt importiert werden.

 Die Weidesaison sei beendet. Die allseits erwünschten Offenställe seien nun Anlaufstellen für den Wolf. Vergangene Woche sei wieder ein Wolf im Raum Remagen gesichtet worden und zwar am helllichten Tag. Bei einer Vermehrungsrate von jährlich 20 Prozent würden die Wolfpopulationen geradezu explodieren und somit werde auch der Druck auf die Siedlungsflächen deutlich zunehmen. Das riesige Land Schweden toleriere nur 250 Wölfe, dann müsse es auch in Deutschland möglich sein, die Wolfspopulationen entsprechend zu regulieren. Schäfer rief die Bäuerinnen und Bauern auf, im Wahlkampf die Ziele der Parteien bezüglich Wolfspolitik genau zu beobachten.

Die Politik müssten den Bauern eigentlich helfen, sie tut es aber nicht

BWV-Präsident Marco Weber zeigte sich entsetzt, dass die Umweltminister in Bussen an der Kundgebung vorbeifahren würden und niemand bereit sei, zu den Bauern und Winzern zu sprechen. Zwar hätten die Präsidenten und der Kreisvorsitzende die Möglichkeit gehabt, in sehr engem Zeitrahmen mit den zuständigen Ministerinnen zu sprechen, es sei aber auch wichtig, die Anliegen der Winzer und Bauern aus erster Hand zu erfahren.

„Es ist völlig inakzeptabel, dass wir unsere Tiere nicht mehr auf die Weiden lassen können. Problemwölfe müssen sehr viel schneller entnommen werden können. Der Wolf GW1896m trat zuerst in München, dann im Schwarzwald und schließlich im Westerwald auf. Er hat zahllose Nutztiere getötet und wird erst jetzt, nach Jahren, zur Entnahme freigegeben. Das ist ein unerhörter Vorgang“, beklagte Weber wütend. Der Wolf habe dutzende Nutztiere gerissen. Eine derart lange Zeit solle man nicht mehr auf eine Entnahme warten müssen. Bei bereits über 240 Nutztierrisse in 2024 sei Rheinland-Pfalz bereits ein Wolfsgebiet! Auffällige Wölfe müssten sofort entnommen werden können. Weber dankte während seiner Rede dem BWV-Wolfsbeauftragten Matthias Müller für seine Arbeit und den Einsatz für die gemeinsamen Ziele. Tierschutz sei mit dem Wolf nun einmal nicht machbar.

Hinsichtlich der Flutkatastrophe im Ahrtal betonte Weber, dass diejenigen, die landwirtschaftliche und weinbauliche Flächen als Teil des Hochwasserschutzkonzeptes einplanen würden, mit den Bauern und Winzer reden müssten: „Wir Bauern sind keine Befehlsempfänger, sondern Dienstleister und Produzenten“, beendete Präsident Weber seine Rede.

RLV-Präsident Bernhard Conzen, stellte fest, dass die Wolfprobleme in Rheinland-Pfalz genauso dramatisch seien wie in Nordrhein-Westfalen. Da Land gebe dort jährlich fünf Millionen Euro für den Herdenschutz aus und es reiche dennoch hinten und vorne nicht. Die elektrischen Zäune würden nicht weiterhelfen, da diese oftmals übersprungen würden. Wütend reagierte Conzen auch über das Verhalten der Bundesregierung: „Vor eineinhalb Jahren erkannte die EU, dass der Green Deal eine Sackgasse sei. Er ist mit uns Bauern nicht zu machen. Nun gibt es aber im Alleingang in Deutschland ein Pflanzenschutzreduktions-Zukunftsprogramm in der die Regierung den Bäuerinnen und Bauern ihre grüne Ideologie aufdrücken möchte. Dabei bewirtschaften wir Bauern in Deutschland nicht ohne Grund die besten und gesündesten Böden auf der Welt“, machte Conzen klar. Auch die Zielsetzung, 30 Prozent der Flächen ökologisch zu bewirtschaften, sei ein „Holzweg“, denn ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln werde es beispielsweise Jahre ohne eine Kartoffelernte geben. Das könne doch nicht das Ziel einer verantwortungsvollen Agrarpolitik sein. Sowohl in den Niederlanden als auch in Frankreich habe man die falsch eingeschlagenen Wege bereits erkannt und die Zielrichtungen geändert. Die vielen Auflagen müssten zurückgeschraubt werden. Conzen nannte abermals das Beispiel der Pflanzenkrankheit Stolbur. Hier sei die Produktion an Zuckerrüben, Kohl und Gemüse bereits heute massiv gefährdet. Die Politik müsse den landwirtschaftlichen Betrieben eigentlich helfen, sie tue es aber nicht. Das sei überhaupt nicht nachvollziehbar.

Zum Abschluss der Kundgebung betonte Gastgeber Franz-Josef Schäfer, dass die Landwirte und Winzer Geld benötigen würden. Hierfür seien aber keine wohlmeinenden Worte, sondern Planungssicherheit und Perspektiven notwendig. Die Investitionen seien auf ein historisches Minimum gesunken. Dies liege vor allem daran, dass man nicht mit dem Berufsstand, sondern nur über ihn spreche. Schäfer dankte neben den Teilnehmern, den Organisatoren und den Medienvertretern auch den Landwirten aus anderen berufsständischen Verbänden, die zum Teil weit angereist seien. Der Dank galt auch David Kreuzberg, der Landwirt, der einen überdachten Anhänger als Bühne zur Verfügung gestellt hat.

Neuer Rahmenvertrag zwischen BWV und ZENTEK                                    

Koblenz. Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau hat für die Zeit vom 01.01. – 31.12.2025 erneut einen Rahmenvertrag mit der Firma ZENTEK nach den Vorgaben des Verpackungsgesetzes abgeschlossen. Er dient der Erfüllung verpackungsrechtlicher Pflichten von gewerbsmäßigen Inverkehrbringern von mit Ware befüllten Verpackungen.

Für die korrekte Umsetzung des Verpackungsgesetzes sind 4 Arbeitsschritte notwendig:

1.) Prüfung, ob die Registrierung beim Zentralen Verpackungsregister (LUCID) vorliegt

2.) Prognose der Verpackungsmenge 2025 erstellen

3.) Einzelvertrag bei einem Lizenzierer (z.B. Zentek) abschließen

4.) Korrektur der Daten beim Zentralen Verpackungsregister (LUCID)

Die Anmeldung bei Zentek sollte bis zum 10.01.2025 erfolgen. Spätere Anmeldungen werden mit Verspätungszuschlägen belegt.

Weitere Informationen zu dem mit ZENTEK geschlossenen Rahmenvertrag erhalten Interessenten hier im Mitgliederbereich oder über die jeweilige Kreisgeschäftsstelle.

Aufruf – Bauern und Winzer fordern Regulierung des Wolfsbestandes und praxisgerechten Pflanzen- und Hochwasserschutz

Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau und der Rheinische Landwirtschaftsverband rufen zur Teilnahme an einer Kundgebung während der Umweltministerkonferenz der Bundes- und Landesumweltminister am

Donnerstag, 28. November ab 13:30 Uhr bis ca. 15:30 Uhr auf einem Nebengelände bei der 
RWZ-Agrartechnik Dernau, Im Auel 21, 53507 Dernau an der B267
auf.

Die bisher weitgehend ungestörte Ausdehnung der Wolfspopulationen und die immerwährende Einschränkung der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in Naturschutzgebieten müssen beendet werden.

Die Präsidenten der Verbände, Marco Weber und Bernhard Conzen werden ein Positionspapier beider Verbände zur Regulierung der Wolfsbestände an die Minister der Konferenz übergeben. Beide Präsidenten und der Kreisvorsitzende Franz-Josef Schäfer werden auf einem Platz an der B267 zu den Bauern und Winzern sprechen. Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, sind die Bauern und Winzer aufgerufen, sich an der Kundgebung zu beteiligen. Es werden Plakate zu den Themen „Wolf“ und „Pflanzenschutz“ im A0-Format zur Verfügung gestellt. Die Teilnehmer werden gebeten, auch mit eigenen Plakaten oder Transparenten ihre Forderungen darzulegen.

Raumvermietung auf Bauern- und Winzerhöfen ohne eigene Gastronomie

Koblenz. Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau führt am Dienstag, den 26. November 2024 von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr in der Hauptgeschäftsstelle des Verbandes in Koblenz das Seminar „Raumvermietung auf Bauern- und Winzerhöfen ohne eigene Gastronomie“ durch. Hildegard Runkel und Janine Dick von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz werden die variablen und festen Kosten der Raumvermietung erläutern und sie werden darstellen, wie der eigene Lohnansatz und Personalkosten ermittelt werden. Die Gesamtkostenermittlung werden anhand eines Beispiels erläutert, eigene Angebote für den Gast erstellt, Faktoren, die den Preis beeinflussen und rechtliche Grundlagen und Aspekte aufgezeigt.

Die Seminargebühr beträgt für Mitglieder des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau 145 Euro und für Nichtmitglieder 190 Euro.

 Informationen und Anmeldungen bitte an: Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau e.V., Karl-Tesche-Straße 3, 56073 Koblenz, Telefon: 0261 9885-1112 (vormittags), E-Mail: meurer@bwv-net.de oder online hier.

Weingenuss und Literatur

„Tod am Laacher See“ und weitere Leckerbissen

Koblenz. Am Freitag, den 15. November ab 19.30 Uhr, wird der erfolgreiche Schriftsteller und Schauspieler Hans Jürgen Sittig in der Rotunde des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau aus den spannendsten Passagen aus seinem Roman „Tod am Laacher See“ und drei weiteren Eifelkrimis lesen, die alle sowohl in der Eifel als auch in Koblenz, Bitburg und Bonn spielen. Auch wenn es der Titel nicht erwarten lässt, kommt der Humor nicht zu kurz. Der in Bonn lebende Sittig wurde in Mayen geboren und ist Zeit seines Lebens der Eifel treu geblieben. Der Fernseh- und Theaterschauspieler debütierte 2011 als Buchautor, eine Leidenschaft, die ihn nicht mehr losließ.

Peter Weyh vom Weingut Weyh aus Winningen kredenzt seine auserlesenen Weine. Vor fünf Jahren übernahm Peter Weyh ein 1919 gegründetes Traditionsweingut. Alle Weine stammen aus den Winninger Terrassenweinbergen. Die verschiedenen Schieferböden, die Urgesteine der Mosel, prägen den einzigartigen Geschmack der Weine.

Die Teilnehmergebühr beträgt 18 Euro.

Informationen und Anmeldungen bitte an: Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau e.V., Karl-Tesche-Straße 3, 56073 Koblenz, Telefon: 0261 9885-1112 (vormittags), E-Mail: meurer@bwv-net.de oder hier über unsere Homepage.

Rechte und Pflichten von Jagdgenossenschaften

Westerwald. Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau führt am Mittwoch, den 13. November 2024 von 10:00 Uhr bis 12:30 Uhr im Landgasthof Cordes in Mittelhof ein Seminar über Rechte und Pflichten von Jagdgenossen durch. Rechtsanwalt Marcus Hehn vom BWV erläutert u.a. die Formen der Jagdnutzung im gemeinschaftlichen Jagdbezirk, die Gestaltung eines Pachtvertrages, die Verwendung der Einnahmen durch die Jagdnutzung, Pflege des Jagdkatasters, Haftung einer Jagdgenossenschaft.

Die Seminargebühr beträgt für Mitglieder des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau 30 Euro und für Nichtmitglieder 80 Euro.

Informationen und Anmeldungen bitte an: Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau e.V., Karl-Tesche-Straße 3, 56073 Koblenz, Telefon: 0261 9885-1112 (vormittags), E-Mail: meurer@bwv-net.de oder hier über unsere Homepage.

Obstbau – Zukunft zwischen Politik und Klimawandel

Koblenz. Die Rheinisch-Nassauische Obstbautagung 2024 findet am 13. Dezember um 10 Uhr wieder auf dem Campus Klein-Altendorf 1 (Nord) statt. Die Landwirtschaft und insbesondere der Obstbau befinden sich im Spannungsfeld zwischen Politik und Klimawandel. Gerade das Jahr 2024 hat deutlich gemacht, wie anfällig der Obstbau für äußere Einflüsse jeglicher Art ist. Christine Schneider, Parlamentarische Geschäftsführerin im Europäischen Parlament und Mitglied in den Ausschüssen ENVI und AGRI wird in ihrem Vortrag über ihre Arbeit im Europäischen Parlament und ihren Einsatz für die Landwirtschaft und den Obstbau berichten.

Über Risikomanagement und tragbare Konzepte für Obstbaubetriebe wird Dr. Christian Kaiser, Bezirksdirektor der Vereinigen Hagelversicherung, sprechen. Gerade die Extremwettersituationen machen die Bestandsentwicklungen der Obstkulturen immer weniger planbar. Das wurde in diesem Jahr wieder einmal sehr deutlich. Christian Kaiser wird mögliche Wege und Konzepte darstellen.

Während der Eröffnung der Veranstaltung wird der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Obstbau, Norbert Schäfer, die wichtigsten Anliegen der Obstbauern in Rheinland-Nassau aufzählen und der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes, Marco Weber, wird über die aktuellen politischen Schwerpunktthemen berichten, die auch Einfluss auf die Arbeit der Obstbaubetriebe haben werden.

Zu dieser Tagung sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, mit den Referenten und anwesenden politischen Vertretern zu diskutieren.

Programm Rheinisch-Nassauische Obstbautagung 2024 neu